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Der Rhein im Mittelalter. 
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der alten Stelle wieder ausgebaut, getreu nach alten Zeich¬ 
nungen, die noch vorhanden waren. 
Die letzte Königsweihe, die der alte Königsstuhl er¬ 
lebt hat, war 1794, da galt es freilich die Weihe eines 
Königleins, des Koblenzer Bürgermeisters Rosenbaum. Man 
unternahm eine feierliche Wagensahrt nach Rhense, ver¬ 
kündete dem unten harrenden Volk die Wahl und warf 
Weißbrot und Geld unter die Menge, während droben auf 
dem Gestühl Pokale mit Rheinwein kreisten. Und abends 
gab es ein Tänzchen im Haus des hochgebietenden Herrn 
Rosenbaum in der Kastorgasse zu Koblenz. Auch Rosen¬ 
baum lvurde abgesetzt wie einst der faule Wenzel, nach 
kurzer Herrschaft trat ein französischer Maire an seine 
Stelle. 
148. Das römische Köln. 
Julius Cäsar siedelte den germanischen Volksstamm 
der Ubier, der im heutigen Nassau gewohnt hatte, weiter 
nördlich auf dem linken Rheinufer an, und so entstand 
die Stadt der Ubier. Germaniens mit seinen Legionen 
weilte gern an diesem Orte, er erhob die Ubierstadt zu 
einer römischen Kolonie und gab ihr seiner Gemahlin 
Agrippina zu Ehren den Namen Colonia Agrippina. In 
Rechtecksorm umzogen die Mauern die Stadt, so daß die 
Stelle, wo später die Gereonskirche sich erhob, schon außer¬ 
halb lag. Nach' und nach ward Köln neben Mainz die 
zweite Hauptstadt des linksrheinischen Römergebiets in 
Germanien, Standort von fünf Legionen. Als Claudius 
Civilis den gewaltigen Aufruhr erhob, schlug sich Köln 
zu seiner Partei; Vitellius ward in Köln zum Kaiser auf¬ 
gerufen; Konstantin baute hier eine feste, steinerne Brücke 
über den Rhein. Auf dem Platz westlich vom Dom hat 
sich der Rest eines alten römischen Stadttores gefunden, 
das in Keller und Grundmauern der niedergelegten Dom¬ 
dechanei verbaut gewesen war; auch sonst sind mancher¬ 
lei Baureste aus römischer Zeit noch vorhanden, so steht
	        
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