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Mittlere Geschichte.
ein Theil des germanischen Volkes der Franken, festgesetzt,
deren König Chlodwig, aus dem Geschlechte der Mero-
vinger, durch den Sieg über Syagrius bei Soissons
die letzten Reste der römischen Herrschaft in Gallien vernich¬
tete und so i. I.
486 das fränkische Reich gründete. Er besiegte i. I. 496 die
Alemannen bei Zülpich, dann auch die Westgothen, unter¬
warf sich so einen großen Theil Galliens, machte Paris zu
seiner Residenz, und nachdem er durch Ränke und Mord seine
Verwandten und die übrigen fränkischen Fürsten aus dem
Wege geräumt hatte, vereinigte er alle Stämme der Franken
unter seiner Herrschaft.
§. M
Die Qftgothen in Italien. — Theoderich
der Große — Nach Italien kamen, vom oströmischen
Kaiser Zeno aufgefordert, 13 Jahre nach dem Untergange
des abendländischen Reiches die Ostgothen unter ihrem Kö¬
nige Theüderich, der, in seiner Jugend von seinem Vater
Theodemir als Geißel nach Constantinopel geschickt, daselbst
römische Einrichtungen kennen gelernt hatte. Er schlug
Odoacher bei Verona (daher: Dietrich von Bern), eroberte
nach dreijähriger Belagerung dessen Residenz Ravenna, und
gründete so
493 das ostgothifche Reich. Odoacher ergab sich und wurde
später getödtet, Theoderich aber regierte nun mit väterlicher
Milde und Weisheit bis an seinen Tod (526). — Seine
Tochter Amalasuntha, die nun für ihren Sohn Athalarich
regierte, wurde nach dem Tode desselben von ihrem Vetter
Theodüt ermordet, und derselbe machte sich zum König. Ge¬
gen ihn sandte der Kaiser Justiniünus seinen großen Feldherrn
Belisürius, der schon früher das vandalische Reich zer¬
stört und den König Gülimer gefangen nach Constanti¬
nopel geführt hatte. Auch als Belisarius zurückgerufen und
bei dem Kaiser in Ungnade gefallen war (Antonia), wurde
der Krieg fortgesetzt, und nach langem Kampfs
554 vernichtete Narses das ostgothische Reich (Totilas
und Tejas).
§. 69?
Die Longobarden Ln Italien. — Nachdem Narses
15 Jahre lang Italien als griechischer Statthalter (Exarch)
von Ravenna verwaltet hatte, rief er selbst, von der Kaiserin
Sophia beleidigt, die Longobarden aus Ungarn. Ihr König
Alboin besiegte die Gepiden, ermordete ihren König Ku-
nimund, und zwang dessen Tochter Rosamunde, ihn zu