14-6 Siebenter Zeitraum.
Staates größtentheils wieder verloren. Julianus,
ein muthiger Mann, klug im Kriege und Frieden, zu¬
gleich aber sehr eitel und ein unversöhnlicher Feind der
Christen, starb zum Glück für die Aufnahme des Chri-
sienthums sehr früh.
Die Deutschen; Herrmann; der Markomannische
Krieg.
Rom wurde jetzt wieder ohnmächtiger. Diesen
Umstand führte größtentheils die Annäherung der
Deutschen herbei. Dieses Volk erschien in dem nem-
lichen Maaße kräftiger, als die Römer zur Schwache
herabsancken. Deutsche oder Germanen (Krieges-
manner) das war die Hauptbenennung mehrerer Völ¬
kerschaften, die im jetzigen Deutschlande, in einem Theile
der Niederlande, auf einigen Inseln der Nord- und
Ostsee, und zum Theil einzeln bis an die Granzen von
Asien hin, wohnten. Schon Julius Casar hatte einen
Zug gegen sie unternommen, war aber nicht weiter als
bis an den Rhein gekommen. Unter Augustus erwei¬
terte sich das römische Gebiet bis an die Donau, wo
Deutsche wohnten. Sein Stiefsohn Drusus that
mehr, er ging über den Rhein und die Weser bis zum
Ausfluß der Elbe in die Nordsee vor; doch widerstan¬
den die Deutschen ihm unaufhörlich mit würdiger
Tapferkeit, und endlich (im Jahre 9 nach Christi Ge¬
burt) schlugen diese Deutschen, unter ihrem Anführer
Arm in ins oder Herrmann, den römischen Feld¬
herrn Varus mit seinen Legionen in einer großen
Schlacht, die im heutigen Paderbornschen geliefert
wurde. Fast das ganze Heer wurde aufgerieben. Am
tapfersten benahmen sich hierbei die Cherusker, (ein