Full text: Mit einem Stahlstich (Bd. 1)

Perserkriege und Blüthezeit. 81L 
aber warf wgn die Herolde in einen Brunnen: „dort 
sollten sie Erde und Wasser holen," in Athen stürzte 
man sie in einen Abgrund, und auf des jungen Themi, 
stokles Antrag wurde der Dolmetscher mit dem Tode be¬ 
straft, weil er die griechische Sprache mißbraucht habe, 
um Befehle des Barbaren auözndrücken. Die Aegineten, 
welche auch gehuldigt hatten, klagte man aus Handels- 
eifersucht bei den Spartanern als Derräther an; König 
Klevmencs stimmte dafür, sie zu züchtigen: der andre 
König Demaratus, welcher entgegengesetzter Ansicht 
war, wurde bei dieser Gelegenheit als ein nicht Eben¬ 
bürtiger mit Hülse der bestvchnen Pythia verbannt, und 
lag nun gleichfalls dem Großkönigc an, ernstliche Ma߬ 
regeln gegen Griechenland zu ergreifen. Arthaphernes 
und der Meder Dat is segelten daher 490 mit 600 Schif¬ 
fen von Cilicien aus über die Cykladen, die sie unterjoch¬ 
ten, über Eretria, das sie zerstörten, landeten, von Hippias 
geführt, an der attischen Küste, und zogen ans die durch 
Lerfumpfnngen beengte Ebne von Marathon. Die 
spartanische Hülfe kam zu spät, weil der Aberglaube ge¬ 
bot, nie vor dem Vollmonde auszurücken: Platää, eine 
böotische Stadt, welcher bei der Nahe des herrischen Thebä 
an Athens Freundschaft gelegen war, sendete 1000 Schwer- 
bewaffnete. Da fünf von den zehn Feldherrn der Athe- 
nienscr gegen eine Schlacht stimmten, bewog Mi ltiades 
den Polemarchen, durch seine Stimme dafür zu entschei¬ 
den ; denn Miltiades mußte das Schlimmste befürchten, 
weil bekannt geworden war, daß er im Scythenkrieg ge- 
rathen hatte, den Grvßkönig durch Abbrechung der Donan- 
brücke zu verderben; zudem hatte er vor Kurzem, durch 
die Perserflotte bedrängt, eine schöne Herrschaft im thra- 
cischen Chersones verloren; endlich wußte er sich den Ty¬ 
rannen Hippias gegenüber, auf dessen Veranstaltung sein 
Vater Cimon gemordet worden war. Am 29. September,
	        
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