Full text: Mit einem Stahlstich (Bd. 1)

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Zweites Hauptftück. 
ächtlich machte, daß die Dichter jener Zeit Spottlieder 
auf ihn zu singen wagten; als der schüchterne Yemang 
894 bei der Huldigungsfeierlichkeit vom Throne herab, 
stieg, um auf gleichem Boden die Begrüßung der Für¬ 
sten zu erwiedern; als dessen Sohn Liwang durch Ge- 
waltthätigkeiten und Geitz seine Unterthanen erbitterte, 
und Jeden hinrichten ließ, den ihm Zauberer aus Wei 
als einen Feind bezeichnet hatten: so konnten die Für, 
ften ihrem Oberherrn, der nun nicht einmal auf die Treue 
seiner nächsten Unterthanen mehr zählen durfte, keck den 
Gehorsam verweigern, und ganz nach Belieben zur Ver¬ 
größerung ihrer Ländertheile die Waffen führen; zumal, 
da Liwang 827 in Folge eines Aufruhrs gestürzt und der 
Erbprinz Siuenwang nur mit genauer Neth dadurch 
gerettet wurde, daß der Minister Schavkong seinen eig¬ 
nen Sohn dem wüthenden Pöbel Preis gab. Umsonst 
regierte hierauf Siuenwang 46 Jahre lang mit gleicher 
Kraft: zuletzt zog ihm der Verdruß über das Umsichgrei¬ 
fen der Fürsten eine tödtliche Krankheit zu. Sein Sohn 
Ueuwang fiel im Kampfe mit dem Fürsten von Schin, 
der sich durch Tataren verstärkt hatte, und des Gefall- 
uen Sohn Pingwang konnte blvs mit Hülfe des Em¬ 
pörers die Nachfolge behaupten. Fehl schlugen auch die 
Plane Huenwangs, der in der Zeit von 719 bis 696 
durch Bündnisse mit den Fürsten von Tsching, Lu und 
Tsi die übrigen zur Unterwürfigkeit zurückführen wollte. 
Unter Tschangwang und Hociwang nahmen die 
Partheiungen fortwährend zu und blutiger immer wurden 
die Kriege zwischen den einzelnen Staaten, deren nur das 
Jahr 722 nicht weniger als 21 genannt werden. 
Jmmitten dieser Gährungen und Kämpfe, um das 
Jahr 552, als die Anhänger Mvsis in der Gefangenschaft 
zu Babel schmachteten, und die Athenienscr ihren Solvn 
bald verlieren sollten, wurde den Chinesen der Weise ge-
	        
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