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Drittes Hauptstück.
AntigonuS verwaltete die östlichen Provinzen, während er
selbst die Angelegenheiten des Westens leitete; das Reich
wnrde in 72 Satrapien zerfällt, damit der Beamte in
kleinerem Kreise durchgreifender wirken könne (eine zweck¬
mäßige Maßregel, die leider schon der folgende König
bei Seite gesetzt hat), und als gälte es, Griechenland nach
Asien zu verpflanzen, so wurden in einem Zeiträume von
30 Jahren nicht weniger als 34 hellenische Städte angelegt,
wozu späterhin noch einige andre kamen. Hierunter sind
4.7 mit dem Namen Antivchia, 10, die nach dem Gründer
Seleucia, 5, die nach seiner Mutter Laodicea, 3, die nach sei¬
ner parthischen Gemahlin Apamea hießen, ferner Stratonika,
Nicephorivn, NikopvliS, Berrhoea, Edessa, Perinth, Maro-
nea, KallipoliS, Achaja, Pella, OrvpuS, AmphipoliS, Are-
thusa, AstakuS, Tegea, ChalciS, Larissa, Heräa, Apollonia,
Svtira, Kalliope, Charis, Hekatompylns. DaS große
Seleucia, an einem Hauptkanale des Euphrats zum Tigris,
doch näher, an letzterem Flusse gelegen, die Residenz des
vorhin genannten AntiochuS, zog in kräftigem Aufblühen
die HülfSqnellen Babylons an sich, welche Stadt nunmehr
unaufhaltsam ihrem Verfalle cntgegengeht. Antivchia am
Orontes, 6 Stunden vom Meere entfernt, in der Regel
Wohnsitz der Seleuciden, stieg wunderbar schnell zum
Range der ersten Stadt des westlichen Asiens empor.
Damit das europäische Element desto glücklicher sich ent¬
falten möchte, erhielten- die neugegründeten Städte frei¬
sinnige Einrichtungen: von der Gemeinde wurden die
Magistrate gewählt; der vierte AntiochuS gieng selbst in
Antivchia umher und bat die Bürgerschaft, ihm dieses
oder jenes städtische Amt zu übertragen; Seleucia hatte
noch unter der parthischen Herrschaft seinen eignen Senat.
Doch dicß Alles war nicht im Staude, dem verwickelten,
schwerfälligen Reichskörper eine lebendige Seele einzuhau¬
chen, die Mißklänge zwischen Provinz und Provinz aus»