Geschichte der einzelnen Reiche. 467
leukus, wozu 100,000 Streiter und 500 Schiffe (darunter
Fünfzehn- und Siebzehnruderer) aufgebvten wurden. Um
so geneigter waren die andern Fürsten zu einem Bünd¬
nisse mit demjenigen, welchem der Angriff drohte: eine
ägyptische Flotte lief aus, Lysimachus drang von Osten,
Pyrrhus von Westen nach Macedonien vor, und Deine-
trius, dessen Krieger schaarenweise zu Letzterem Übergiengen,
vermochte kaum nach Griechenland zu entrinnen. Dort
gönnte ihm Pyrrhus einstweilen freien Spielraum, weil
seine Eifersucht nunmehr mit Lystmachus beschäftigt war,
und da überdieß eine Heirath des Demetrius mit Ptvle-
mais den König von Aegypten der syrischen Verbindung
untreu machte, so raffte Demetrius 11,000 Manu zu¬
sammen, um dem Lystmachus Karten und Lydien zu neh¬
men (287), stürmte, als dieß nicht gelang, nach Syrien,
wurde 285 in Cilicien von Scleukus gefangen, genoß
übrigens, da die andern Könige Fürsprache einlcgten,
neben sorgfältiger Bewachung die beste Pflege, bis er 282
unter Wollüsten und Anstrengungen der Jagd sein wechsel-
volles Leben beschloß. Zu jener Milde ward Selcukus
vielleicht auch dadurch bestimmt, daß er sich des Gefang¬
nen einmal gegen Lysimachus bedienen zu können hoffte,
der seit 287 ganz Macedonien beherrschte; denn Pyrrhus
hatte seinen Antheil freiwillig geräumt, weil er Verrätst
unter den Truppen befürchtete. Nicht lange jedoch er¬
freute sich Lysimachus des Glückes, vom Taurus in Klein-
asien bis zur eprrotischen Grenze zu herrschen. Arsinve,
durch ihre Neitze allvcrmögend, beredete den Greis, sein
Sohn Agathokles aus erster Ehe trachte ihm nach Krone
und Leben: Agathokles wurde niedergehauen, die Wittwe
Lysandra suchte mit ihren Kindern Zuflucht bei Seleukus,
und in dem nun entbrennenden Kriege kam der 74jährige
Lysimachus 262, bei Kurupedion, dicht an den Thoren
Ciliciens, um. Nächster Preis des Sieges war Kleinasien
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