hinauf muß, manchmal bis über 28 Zoll hinaus. Sobald
aber die Ausdehnung der Luft im Geringsten nachläßt, drückt
im Augenblick die Schwere des Quecksilbers in der Röhre
wieder abwärts gegen das Kölblein, bis sie mit dem Drucke
der Luft wieder im Gleichen ist, dergestalt, daß das Queck¬
silber in der Röhre sinkt, manchmal bis unter 27 Zoll hin¬
ab. Also steigt und fällt das Quecksilber, oder wie man sagt,
das Wetterglas, und sein Steigen und Fallen ist übereinstim¬
mend mit dem unaufhörlichen Wechsel in der Lufsi
Solche Gnade hat Gott dem Menschen verliehen, daß
ihm in gläsernen Röhren sichtbar werden kann, welche Ver¬
änderung in der unsichtbaren Luft vorgeht. Allein der ge¬
neigte Leser ist vorsichtig und glaubt nicht Alles auf das Wort.
Merke also
Fünftens noch den Beweis: Wenn das Büblein ein
Stücklein neugebackenes Brod ißt, ein Krümlein davon ab¬
klaubt und mit den Fingern zerdrückt, daß gleichsam wieder
ein Teig daraus wird, und damit die Oeffnung an dem Kölb¬
lein zustopft; so geht von dem Augenblicke an das Quecksil¬
ber nimmer aufwärts und nimmer abwärts, sondern bleibt
unaufhörlich stehen, wie es stand. Warum? Weil die Luft
nimmer auf das Quecksilber wirken kann, bis es endlich der
Vater entdeckt, und hätte die beste Lust, zu geben dem Büb¬
lein eine Ohrfeige; — wer weiß, was er thut, wcnn's zum
zweiten Mal geschieht. — Wenn cs ihm aber gelungen ist,
die Oeffnung wieder frei zu machen, und die Luft kann wie¬
der auf das Quecksilber drücken, wie vorher, stärker oder
schwächer, alsdann fängt dieses auch wieder an, lustig zu
steigen und zu fallen. Also rührt die Veränderung in dem
Stand des Quecksilbers von der Luft her, welche durch die
Oeffnung des Kölbleins hineingeht und auf das Quecksilber
drückt. Daß aber die Luft allein es sei, welche im Stande
ist, mit wunderbarer Kraft das Quecksilber 28 Zoll hoch in
die Höhe zu treiben und in dieser Höhe schwebend zu erhal¬
ten, dieses zeigt sich, wenn die Röhre oben an der Spitze
abbricht, und die Luft jetzt dort auch hinein kommt, wo vor¬
her keine war. Dann fällt das Quecksilber in der Röhre auf
einmal so tief herab, bis es demjenigen, das in dem Kölb-