Die Pol. find. gem. Mittelp., währ. d. Schaupl. d. Gefch. rc. 715
mit dem Könige, da er sich durch die Strenge, womit
dieser die Krvnlehen einzog, beeinträchtigt glaubte, und
als ihm Eduard bei der Bewerbung um Karls des Kuh.
neu Tochter Maria mißtrauisch entgegentrat, wurde der
Bruch unheilbar. Nun kam es zufällig zur Klage, daß ein
Diener des Herzogs von Clarence Zauberei getrieben und
bleierne Figuren geschmelzt habe, um Lord Beauchamps
Tod zu beschleunigen. Auf der Folter gab er Thomas
Burdett, Hofcavalier seines Herrn, als Mitschuldigen
an, und Beide verloren nach kurzem Prozesse das Leben.
Clarence erhob sich zu ihrer Vertheidigung: Eduard ließ
ihn, unter dem Vorwände, der Herzog habe die Justiz
des Königreiches beschimpft, in den Tower bringen, des
Hochverraths bezüchtigen, und am 4 6. Jan. 78 durch
die willfährigen Pairs zum Tode vernrtheilcn. Bald
darauf hieß es, der Herzog sey im Tower gestorben;
nach der Sage wurde ihm die Todesart freigestellt, und
er auf sein Verlangen in einem Fasse Malvasier ersäuft.
Eduard IV. starb den 9. Apr. 83 an einer Krankheit,
die theils von Ausschweifungen herrührte, thcils durch
seinen Ingrimm über Ludwig XI. veranlaßt worden seyn
soll; denn Ludwig brach, indem er den Dauphin mit
Maximilians Tochter Margaretha verlobte, ein früheres
Verlöbnis; mit Eduards Tochter Elisabeth. In der Re--
gierung folgte der 12jährige fünfte Eduard; allein
schon am 30. April bemächtigte sich Glocester seiner Per¬
son und wies ihm seine Wohnung im Tower an: er
selbst ließ sich zum Protektor ernennen und Alle hinrich¬
ten, von denen er Widerstand befürchtete. Bald entriß
er der Königin, welche in die Westminsterkirche geflüchtet
war, auch ihren zweiten Sohn, den 11jährigen Richard;
das Parlament mußte Eduards IV. Ehe mit Elisabeth
für nichtig, die Söhne für Bastarde, die Nachkommen
des Herzogs von Clarence, weil dieser verurtheilt worden
sey, für unfähig zur Thronfolge erklären, und am 26. Juni
1483 nahm der kleine und häßliche Glocester als Ri¬
chard III. die Krone. Sogleich bildete der Herzog