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Fünfzehntes Hauptstück.
Escurial, zu dessen Kirche sich d.r Hauptcingang den
spanischen Königen nur zweimal, wenn sic nach der Ge¬
burt hineiugetragen, und wenn sic beerdigt werden, öff¬
net. Indes; nahm die katholische Maria von England,
ihrem Gemahle zu lieb, ebenfalls am Kriege Theil, und
den 13. Juli 1558 siegte Graf Egmont bei Gravclingcn.
Allein Philipp II. empfand Gewissensbisse, weil er auch
den Pabsi unter seinen Gegnern wußte, und schloß am
5. April 59 den Frieden von Chateau Cambresis: man
verzichtete gegenseitig ans Eroberungen: nur das durch
Franz Guise genommne Calais, obgleiel» es dem Ver¬
trage gemäß nach 8 Jahren zurnckgegcben werden sollte,
isi lortan bei Frankreich geblieben. Eine zweifache Heu-
rcttl) sollte den Frieden bekräftigen: der endlich in sein
ganzes Land wieder eingesetzte Pbilibert Emannel wurde
mit König Heinrichs jüngster Schwester, mit der 1523
gebvrnen ORar g a rc th a , Philipp II. wurde mir Heinrichs
ältester, 14jähriger Tochter Elisabeth vermählt. Bei
einem zur Hochzeitfeier veranstalteten Turnier wollte sich
der König in der einzigen Kunst, die er verstand, im
Reiten, hervorthnn, brach unter jubelndem Beifall eine
Lanze um die andre, und forderte endlich auch den jun-
gen Grafen von Montgommery zu einem Gange
auf: der Graf sträubte sich, mußte aber gehorchen; seine
Lanze ward am Harnische des Gegners geknickt; ein
Splitter drang dem Könige durch das rechte Auge bis
ins Gehirn , und nach entsetzlichen Schinerzen starb Hein¬
rich, 11 Tage darauf, am 10. Juli 59.
Der älteste Sohn, Franz II., gehörenden 19. Jan.
1544, ein Schwächling an Körper und Geist, fand die
Kasse, der sein Vater durch 600 mit einemmal verkaufte
Richterstellen umsonst hatte aufhelfen wollen, durch sinn¬
lose und skandalöse Ausgaben erschöpft; Montmorcncy und
Diana mußten den Hof räumen; Katharina von Medici fieng
an ihre lang gepreßte, elastische Scl)langennatur zu entfalten;
Franz und Karl Guise, deren Nichte Maria Stuart
nunmehr Königin von Frankreich war, drängten sich hoch¬