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Fünfzehntes Hauptstück.
lieninteresse zu verschmelzen. Die Hugenotten giengen
daraus ein, wenn 9tichts gegen den Staat und die könig¬
liche Familie beabsichtigt werde, und so entstand eine cn.
gere Verbindung, die äusscrlich durch den kühnen Edel¬
mann la Ren au die von Périgord geleitet wurde. Man
wollte die Guisen festnehmcn und stürzen, dem Prinzen
Ludwig das Staatsruder übergeben, und freien Gottes¬
dienst für die Protestanten durchsetzen. Die Sache wurde
den Guisen verrathcn: Herzog Franz beschloß, den Aus¬
bruch nicht zu hemmen, weil die Verschwornen doch Nichts
ausrichten würden, und man so Theilnchmer und Zusam-
menhang besser erfahre. Vom Könige mit fast unbe¬
schränkter Vollmacht zum GencralstattHalter des Reichs
ernannt, verlegte er die Hofhaltung rasch von Blvis nach
Amboise, und ließ die 15 Edcln, welche der Verabredung
gemäß eine Bittschrift um freien Gottesdienst überreich¬
ten, greifen, foltern und hinrichtcn, die in der Nähe ver¬
sammelten Bewaffneten durch königliches Militär zer¬
streuen, wobei den 18. März 60 la Nenaudie umkam,
und viele Gefangne in Gegenwart des Hofes rädern,
hängen oder ertränken: über 1200 Menschen verloren der¬
gestalt das Leben. Wenn nun die Guisen im Augenblicke
des Siegs von ihrer Bereitwilligkeit, Mißbräuche abzu-
stellen und einen billigen Vergleich herbeizuführen, redeten
und deßhalb auf den August 60 eine Versammlung der
Notabcln nach Fontainebleau ausschrieben, so geschah
dicß in der Zuversicht, daß man gerade jetzt ihre ganze
Verwaltung billigen, somit ihren ohnehin vergrößerten
Einfluß auch noch legitimiren werde. Die Königin Mut¬
ter Katharina, mehr und mehr darauf ausgehend, jeden
entschiedncn Einfluß durch einen andern zu beschränken
und das Spiel so lange zu verwickeln, bis nur sie noch
es zu übersehen vermöchte, sah sich nach einem Gegen¬
gewichte gegen die Guisen um, und vcrhalf daher dem
erfahrnen, würdevollen, unbestechlichen Michael l'Ho-
spital zur Kanzlerwürde. Coligny übergab, während
Anton und Ludwig sich in sichrer Ferne hielten, den No-