gereizt haben. Dieser bis dahin in Pannonien wohnhafte Volksstamm
brach unter Alb oins Anführung im J. 568 nach Italien auf und
bemächtigte sich in kurzer Zeit fast der ganzen Halbinsel. Jm griechischen
Besitze blieben nur einige Seesstädte, dann Rom, der südliche Theil
von Unteritalien mit Sicilien, Sardinien und Corfica.
[Das Langobardenreich 566774.] Die Herrschaft der Lango-
barden, die Pavia zu ihrer Hauptstadt machten, war für die Italiener
viel drückender, als die der Ostgothen. Die letzteren hatten das Eigen-
thum der Cingebornen nicht angetastet und größtentheils die Ver-
waltung in den Händen der Römer gelassen. Die Langobarden dagegen
nahmen die Verwaltung in ihre Hand, rissen allen Grundbesitz an
sich, brachten so die reiche und gebildete Klasse der Bevölkerung an
den Bettelstab und zwangen allen Eingebornen eine Art von Höürig-
keitsverhältniß auf. Zu diesem Drucke kam noch ein zweiter, ein
religiöser, da die Italiener Katholiken, die Langobarden Arianer waren.
Mit der Zeit verlor jedoch die neue Herrschaft den Anstrich großer
Härte, mit der sie im Anfange auftrat. Die Langobarden nahmen
nämlich unter dem Könige Aut h aris (585) auf Veranlassung seiner
Gemahlin Theodelinde den katholischen Glauben und von den
Besiegten allmälig Sprache und Bildung an, und verschmolzen dadurch
mit ihnen zu einem Volke. ~ König Aistulf (+ 756) versuchte
dem Langobardenreiche durch Eroberung der den Griechen gehörigen
Theile Jtaliens die natürliche Abgrenzung zu geben und wollte sich
deshalb Roms bemächtigen. Allein sowohl er wie sein Nachfolger
Desiderius scheiterten hiebei an der Feindschaft der römischen
Päpste, die in ihrem Widerstreben gegen die langobardische Herrschaft
bei den fränkischen Königen Hilfe fanden. In dem Kampfe mit Karl
dem Großen wurde Desiderius besiegt und das Langobardenreich dem
fränkischen Reiche einverleibt (774).
§ 7 Das Yandalkenreich in Afrika (4299534).
Der römische Statthalter in Afrika, Bonifacius, hatte sich,
durch die Ränke des Aëtius gezwungen, empört und den Vandalen-
könig Geis erich mit seinem Volke zur Unterstützung herbeigerufen.
Dieser gieng in der That aus Spanien nach Afrika (429), benütte
aber die Gelegenheit, um der römischen Herrschaft überhaupt ein Ende
zu machen, und nöthigte den Bonifacius, der sich mittlerweile mit dem
Hofe wieder ausgessöhnt hatte und die Vandalen zurücktreiben wollte,
zur Flucht nach Italien. Der größere Theil des weströmischen Be-
sitzes in Afrika fiel in die Hände des Siegers. Das Auftreten der