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Römische Geschichte.
I. Von der Gründung Noms bis zur Abschaffung
der Königswürde.
753 bis 510 vor Christo.
§. 30. ^)eogrophie. Italien, wenn auch am Anfänge der
römischen Geschichte nicht im ganzen Umfange zn Rom gehörend, wurde
doch schon früh in allen seinen einzelnen Theilen Schauplatz der rö¬
mischen Geschichte. Der Name Italien soll von dem Worte itali,
Rinder, herrühren, an denen die grasreichen Ebenen des Landes einen
Ueberflnß hatten.
Größe, Grenzen, Flüsse, Gebirge, Produkte Italiens setzen wir
als ans der Geographie bekannt voraus und merken uns nur die zur
Römerzeit wichtigen Ortschaften.
A. Oberitalien (diesseitiges Gallien) erstreckte sich von
den Alpen bis zu dem Flusse Rubicon und besaß als benierkenswerthe
Städte: Augusta Taurinorum (Turin); Vercellä (Vercelli);
Ticinum, in dessen Nähe Hannibal die Römer zum ersten Male
schlug; Mediolanum (Mailand); Piacentia (Piacenza); Adria,
wonach das adriatische Meer benannt ist; Bononia (Bologna);
Genova (Genua), berühmte Handelsstadt.
B. Mittelitalien (eigentliches Italien), vom Rubicon
bis zum Silarus mit der Stadt Noma (Rom), Hauptstadt des rö¬
mischen Reichest Zur Zeit seiner Blüthe dehnte sich Rom über zwölf
Hügel aus, hatte drei Meilen im Umfange und drei Millionen Ein¬
wohner. Bemerkenswerthe Plätze und Häuser waren das Forum, das
Marsfeld, das Capitol, das Pantheon, der Circus maximus, mehrere
Göttertempel und seit der Kaiserzeit der kaiserliche Palast, das Theater
des Pompejus, die Ehrensäule Trajans, Hadrians Grabmal (Engels¬
burg), viele Triumphbogen u. s. w. Andere Städte waren Veji;
Lavinium, von Aeneas erbaut; Alba longa; Gabii; Tibur;
Capua; Herculanum und Pompeji, 79 nach Ehr. von einem
Lavastrom verschüttet, neuerlich zum Theil ausgegraben.