fullscreen: Bilder aus dem Lande Braunschweig

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von Erfurt her folgte ihm General Gratien mit Sachsen und 
Holländern. Auf den ersteren stürzte sich der Herzog am 
1. August hei dem Dorfe Olper, eine halbe Stunde nördlich 
von Braunschweig. Aber trotz des heldenmütigen Kampfes 
gelang es ihm nicht, sich durch die Übermacht Bahn zu 
brechen; er ward auf die Stadt zurückgeworfen. Doch sonder¬ 
barer Weise zog sich in der folgenden Nacht der unfähige 
Keubel um Braunschweig herum, zur Verbindung mit Gratien. 
Der Herzog fand am 2. August die Strasse zu seiner Rettung 
offen. Rasch ging es nun, meist auf Wagen, die man ihm 
willig darbot, über Hannover auf Bremen zu. Hinter sich 
brach er die Brücken ab. Mit einer solchen Schnelligkeit 
wurde der Weg zurückgelegt und mit so glücklichem Erfolge 
die Aufmerksamkeit des Feindes getäuscht, dass dieser im 
Wahne, es suche der Herzog die Elbe zu gewinnen, dem¬ 
selben einen bedeutenden Vorsprung nach der Wesermündung 
gestattete. Bei Elsfleth und Brake geschah am 7. August 
die Einschiffung des ritterlichen Häufleins. Zwar waren 
hier Dänen als dienstwillige Schergen Napoleons bei der 
Hand, aber wirkungslos und verspottet umsausten ihre 
Kugeln die deutsche Heldenschar. Friedrich Wilhelm war 
der letzte, der das Festland verliefs. So grüfsten der Herzog 
und die Seinen das freie, grofse Meer und athmeten auf 
nach 14 Tagen der Mühsal. Englische Schiffe führten sie 
nach Helgoland. 
Das ist der verwegene Zug Friedrich Wilhelms und 
seiner Schwarzen von den Grenzen Böhmens bis zur Nordsee, 
zum Trotz seiner Feinde, zum Zeichen, dass Gott den Mutigen 
nimmer verlädst. 
Havemann, Geschichte der L. Braunschweig u. Lüneburg. 
49. Braunschweig und Schwarzenborn. 
Einmal hatte der Herzog Heinrich der Jüngere seinen lieben 
Freund, den Landgrafen Philipp von Hessen, zu einem Tauffeste 
nach Wolfenbüttel geladen. Nun geschah es, dafs sie beide auf 
dem Schlofswalle lustivandelten, wo man in der Ferne die Türme
	        
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