Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 3)

Herzog von Sachsen # Gotha. 91 
spater folgte er ihr nach mit Freuden; denn diese 
gab es nun einmal für ihn nicht mehr in der Welt. 
Seine Lebenskraft, langst schon geschwächt, durch 
Kummer und Noch, ward durch den Verlust feiner 
Gemahlinn vollends zerstört- Den 4ten Mai 
befiel ihn Frost und Hitze, und schon den Hten, 
Abends zwischen 7 und 8 Uhr hatte er vollendet. 
Lang war sein Lebens -, kurz sein Todeskampf. Er 
starb im ;ten Monat seines 66sten Jahres, nach¬ 
dem er 28 Jahre — also fast die Hälfte semer 
Tage — im Gefängniß geschmachtet hatte. 
Ferdinand Maschwander von Schwa- 
nau, kaiserlicher Kommissar, versiegelte sogleich 
des Herzogs Habseligkeiten; worauf den 20. Mai 
von seinem ältesten Prinzen, Johann Kasimir, ein 
Bntschreiben einlief, des Inhalts, daß man dem 
Verblichenen ein ehrliches Gegräbniß im Vatcrlan- 
de, an der Seite seiner Elisabeth, verstatten möge. 
Der Kaiser gab zwar selbst eine bewilligende 
Antwort, fügte aber die Erinnerung bei, daß des 
Verstorbenen „ Creditores, denen er schuldig ver¬ 
blieben , immassen Jhro Licbden nun schon öffters 
ermahnet seyen, befriediget und comenrirc werden 
möchten." 
Des Herzogs Söhne sandten nun 4 Deputirte, 
Veit von Heldritt, Casvar von Witzleben, Georg 
von Erfa, und Balthasar von Welchhausen, nach 
Steier , den Leichnam zu holen und das Schulden- 
wefen des Verblichenen zu reguliren.
	        
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