Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 3)

4 i.Mak. Albrecht, Herz. v. Sachsen, 
den Freitag nach Marien Würzweihe (rv. Febr.' 
14^0) durch ein glanzendes Turnier, wozu, nach 
Brauch und Sitte, allen Fürsten und Grafen, Her¬ 
ren, Freien, Rittern und Edelknechten, die aus 
fernen Landen sich einstellen wollten, sicheres Geleit 
und Zollfreihett versprochen wurde zu Wasser und 
zu Lande. 
Auch vergas Diether nicht, des Papstes Geneh¬ 
migung einzuholen. Denn, des vielen Unglücks 
wegen, welches die Turniere oft anrichteten, wa¬ 
ren sie von den Päpsten schon langst mit dem Bann¬ 
flüche belegt und den dabei gebliebenen Rittern ein 
ehrliches Begräbnis versagt worden. Darum er¬ 
innert auch Dietber in seinem Schreiben an den 
Papst ausdrücklich: Er wolle nicht ein Turnier 
halten lassen, wie es in den Kirchenqefttzen verbo¬ 
ten sei und woraus leicht Mord und Todtschlag 
entstehe, sondern nur ein Ritterspiel, damit, 
was etwa Ritter wider Ehre und Tugend began¬ 
gen, dabei gerügt und Schuldige aus der Edlen 
Zunft ausgeschlossen werden könnten. 
Nach dem Turnier sollte nun Prinz Albert in 
sein Provisor- oder Statthalter - Amt zu Erfurt 
feierlich eingewiesen werden. Allein die Stadt ver¬ 
weigerte den Kursachsischen, von Ernst deshalb an 
sie geschickten Rathen, Schutz und Sicherheit unk> 
rüstete sich „als eine des Stuleszu Mainz 
ungetreue Tochter" zu offener Fehde. 
Umsonst wendete nun Diether bald Worte des 
Glimpfes, bald der Drohung an die trotzigen Bür¬ 
ger
	        
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