Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 3)

zur Vollziehung der Acht an Magdeburg. 197 
land verhaßten Sohn, Philipp, die Kaiserkrone 
zu verschaffen suchen würde. 
Erst im Dezember ging Moritz selbst zur Armee, 
nachdem er seiner Gemahlinn von Leipzig aus die 
wichtigsten Briefe und Urkunden mit der Bitte ge¬ 
sandt hatte, sie „jn Ire Trone zu legen" 
und darinn wohl zu verwahren. Er konnte na¬ 
türlich Nichtwissen, wie die Belagerung ablaufen 
werde. 
Wenigstens hakte die Stadt aus allen Kräften 
sich'gerüstet, und nicht blos die Obrigkeit, sondern 
vorzüglich die Prediger, wirkten so mächtig auf 
Soldaten und Bürger, daß alles eidlich sich ver¬ 
band, für Religion, Eigenthum und Freiheit zu 
leben und zu sterben. Mit Proviant und Muni¬ 
tion war man auf 2 Jahre reichlich versehen. Ka¬ 
nonen goß man aus den Glocken der Stifter und 
Klöster. Die Festungswerke hatte mau seit «547 
unablässig verstärkt. An guten Anführern fehlte 
es nicht. Denn mehrere der besten, vom Kaiser ge¬ 
ächteten Offiziere, waren nach Magdeburg geflüch¬ 
tet , wie Graf Albrecht v. Man s fe l d mit 2 Söh¬ 
nen, Graf Chr. v. O l d e n b u r g, der damals weit 
und breit berühmte Würtembergische General von 
H e i d e ck, der Böhmische General P f l u g. Diese 
und andre Männer von ächt militärischen Talen¬ 
ten unterstützten die Stadt mit Rath und That. 
So erwartete man die Belagerer und schlug 
alle, gleich Anfangs von denselben angebotnen 
Vergleichs - Bedingungen aus. Selbst ein aber- 
mali-
	        
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