263 25. Mai. Bauernschlacht
wisse dich nach zu haben. Gegeben zu
Fr anten Haufen, Frey tags nach Jubi¬
late anno 25. (1525) Thomas Münzer,
mit d e m S ch w e r L G i d e 0 n i s, B r u d e r
Albrechten von Mansfeld zur Beleh¬
rung geschrieben."
Dem Grafen Ernst auf Heldrungen aber schickte
er einen Brief gleichen Inhalts, nennte ihn dar¬
inn einen elenden dürftigen Maden sack,
einen he i d n isch e n D ö se w i ch L unte r ch r i st-
lichen Namen, einen schädlichen Staup-
besen der Feinde Gottes, drohte, auf Got¬
tes Befehl, ihn vom Stuhl zu stürzen ec.
So sprach Münzer Freitags d. 1 2. Mai —
und — Montags d. 15. hatte er sich gern in den
heimlichsten Winkel der Erde versteckt — suchte
er Rettung in einer Bodenkammer.
Ehe es aber so weit kam, schien ihm in der
That alles zu gelingen. Die schwarzen Bau¬
ern, wie man seine Armee bei Frankenhausen nann¬
te, erhielten stündlich, ia augenblicklich Zuwachs.
Alle Landstrasen wimmelten von männlichen und
weiblichen, alten und jungen Rekruten, welche
unter Münzers Fahne sich versammelten.
Das arme Frankenhausen, der Sammelpunkt
der Empörer, litt dabei nicht wenig. Denn nicht
nur Schloß, Kloster und Rathhaus, sondern auch
die Hauser aller ruhigen Bürger wurden geplün¬
dert, Urkunden, Bücher, Briefe und Schuldver¬
schreiburgen zerrissen. Endlich erklärte Münzer
sich