Object: Die Weltgeschichte für die Jugend bis auf die neuesten Zeiten

ken sichtbar werden, mögen sie der Helle- Leitstern für 
Herrscher und Beherrschte sein! Dann werden die 
lange bedrängten, viel gedrückten Völker im Genüsse 
eines Lauernden Friedens ihre Anlagen immer schö¬ 
ner entwickeln, im häuslichen, wie im bürgerlichen 
Leben sich glücklich fühlen und durch immer vestere 
Bande an Vaterland und vaterländisches Gesetz ge« 
bunden sein. ^ 
Seit dem Frieden hörte man nur an Europa's süd¬ 
lichen Küsten wieder die Donner des Krieges. Auf der 
Küste von Nord-Afrika haben sich seit dem Anfänge de6 
sechzehnten Jahrhunderts Raubstaaten, Algier, 
Tunis und T r i p o l i, gebildet, die unter dem Schutze 
der Türken stehen» Sie senden ihre Schiffe in alle Meere, 
und wo sie Schiffe christlicher Lander antreffen, rauben 
sie dieselben und bringen alle Christen, die sich darauf 
befinden, nach Afrika, wo die unglücklichen Gefangenen 
in harter Sklaverei leben müssen, bis sie sich durch Löse¬ 
geld ihre Freiheit verschaffen können. Seit dreihundert 
Jahren haben die Europäer, selbst die mächtigsten Für¬ 
sten, diese Beleidigungen geduldet, und wenn sie ihren 
Schiffen eine ruhige Fahrt sichern wollten, von den Räu¬ 
bern gegen eine jährliche Abgabe den Frieden erkauft. 
Nur einzelne Machte rächten zuweilen durch Waffen die 
Beschimpfungen, welche sie von einem jener Räuberstaa¬ 
ten empfangen hatten. Die gegenseitige Eifersucht un¬ 
ter den europäischen Mächten , die cs oft gern sah, wenn 
Nebenbuhler im Handel und in der Schifffahrt gestört 
wurden, hat^aber bis jetzt eine Vereinigung gegm die 
afrikanischen Seeräuber gehindert und diese immer ver¬ 
wegener gemacht. Beleidigt von Algier, verbanden sich 
England und die Niederlande im Sommer des 
Jahres igl6, und schickten Schiffe gegen die Seeräu¬ 
ber, beschossen ihre Stadt und zwangen sie zu einem 
Frieden, wodurch ihr Fürst, dcr Dej von Algier, sich 
verbinden mußte, seine Christensklaven frei zu geben,
	        
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