Full text: Geschichte der neueren Zeit (Theil 3)

Ä04 Von der Zeitrechnung und dem Kalender. 
leuchtet, und zwar des Morgens um 6 Uhr. Dann sa¬ 
gen wir: es ist das l e tz t e Viertel. Von dieser Zeit 
an rückt der Mond der Sonne wieder näher, und steht 
nach sieben Tagen mit ihr in einerlei Gegend des Him¬ 
mels, daher wir ihn dann gar nicht sehen, und folglich 
wieder Neumond haben. 
Die Zeit von einem Neumonde bis zum andern, wird 
ein Monat oder Mond genannt. Wie viel Tage 
würden also zu einem Monat gehören, wenn sich der 
Mond wirklich genau in Zwischenräumen von sieben Ta¬ 
gen viermal so veränderte, wie es vorhin beschrieben 
worden ist? — Aber so rechnen wir nicht, denn wir 
würden mehr als zwölf Monate im Jahre zählen müs¬ 
sen, wenn wir die Monate genau nach dem Umlaufe des 
Mondes abmessen wollten. Um eine gerade Zahl zu ha¬ 
ben, hat man zwölf Monate angenommen, und 
jedem Monate einige Tage mehr gegeben, als er haben 
müßte, wenn er genau nach dem Umlaufe des Mondes 
abgemessen werden sollte. Der Mondschein ist für 
die, welche des Nachts reisen oder arbeiten, sehr nützlich. 
Wenn eucb aber jemand bereden will, daß einige Ge¬ 
schäfte besser im zunehmenden, und andere besser im 
abnehmenden Monde gerathen, so glaubet es nicht. 
Wir sagen zwar: die Sonne geht auf und geht 
unter; aber eigentlich geht oder bewegt sich die Sonne 
am Himmel nicht, sondern bleibt unbeweglich an dem¬ 
selben Orte stehen. Aber unsere Erde bewegt sich um 
die Sonne, und zwar binnen einer Zeit von drei, hun¬ 
dert fünf und sechzig Tagen und sechs Stunden, und in¬ 
dem sie sich um die Sonne herum bewegt, dreht sie sich 
zugleich drei hundert fünf und sechzigmal um sich selbst, 
wie sich das Rad um seine Axe dreht, und dabei zugleich 
immer weiter fortbewegt. Die Sonne kann die Erde, 
da diese fast so rund, wie eine Kugel ist, nicht auf ein¬ 
mal ganz bescheinen, oder erleuchten, sondern nur die¬ 
jenige Hälfte der runden Erde, welche ihr zugekehrt ist. 
Nimm eine Kugel, und halte sie, wenn es finster ist, 
gegen ein Licht; nicht wahr, so wird nur die eine Hälf¬ 
te der Kugel von dem Lichte erleuchtet, und die andere 
Richt? Es sieht also freilich alle Tage so aus, als ob
	        
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