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Italien. Von seinem Hauptsitze Aschersleben — Askanien —
führte dieses gräfliche Haus auch den Namen Askanisches.
Drandenburg unter -cm Kaufe KteKanicn (1133 —1320). —
Albrecht der Bär (1133 — 1170) dehnte seine Herrschaft
durch fortwährende Kämpfe gegen die Slaven auf dem rechten
Elbufer aus, eroberte das feste Brandenburg und nannte sich
seit 1157 Markgraf von Brandenburg. Zum Schutze
seiner Herrschaft bewog er viele Johannitcrritter und Tempel¬
herren im gelobten Lande, sich in der Mark niederzulassen, und
die geistlichen Orden entfalteten nun auch hier ihre segensreiche
Wirksamkeit. Zum besseren Anbau des Landes zog er viele
Kolonisten herüber. Neue Dörfer wurden angelegt und erho¬
ben sich allmälig zu Städten. Unter anderen wurde das längst
als großes Dorf bestandene Berlin verschönert und mit Kölln
an der Spree verbunden. Albrecht starb im Jahre 1170. Seine
Nachfolger regierten noch 150 Jahre. Mit dem Tode Wolde-
rnar's im Jahre 1319 und dessen unmündigen Vetters Hein¬
rich 111. im Jahre 1320 erlosch dieses herrliche Geschlecht.
Brandenburg untcr dem Kaufe Dayrrn (1324 — 1373). —
Jetzt nahm der Kaiser Ludwig der Bayer die Mark Branden¬
burg als ein erledigtes Reichslehn für sich in Anspruch und
belehnte nach einem vierjährigen Erbfolgestreite hiermit seinen
ältesten Sohn Ludwig (1324). Aber nicht lange blieb die
Mark im Besitze des Hauses Bayern. Schon unter dem nach¬
folgenden Kaiser Karl IV. wurde dasselbe genöthigt, gegen
eine geringe Entschädigung die Mark nebst der Kurwürde
seinem Hause, dem Luxemburgischen, abzutreten.
Drandcnburg untcr dcm Kaufe Kurcmburg (1373—1417). —
Kaiser Karl IV. führte bei der Minderjährigkeit seiner Söhne
die Negierung der Mark und überließ diese in seinem Testa¬
mente seinem zweiten Sohne Sigismund oder Sigmund. Dieser
war bei seines Vaters Tode (1378) erst zehn Jahre alt, und
die Mark wurde von Statthaltern verwaltet. Im Jahre 1387
erhielt Sigmund auch die ungarische Krone, und nun verpfän-