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Napoleon gestürzten Throne zurück, und ihr alter Besitzstand
wurde wieder hergestellt; nur Luc ca erhielt die verwiltwete
Königin von Etrurien für sich und ihren Sohn; Parma,
Piacenza und Guastalla kamen an Napoleon's Gemah¬
lin Marie Luise, mit der Bestimmung, daß nach ihrem Tode
diese Besitzungen an den Herzog von Lucca, das Land des Letz¬
teren aber an Toscana, eine Seitenlinie des habsburgischcn
Hauses, fallen sollten.
Die Schweiz erhielt drei neue Kantone, Genf, Neuf-
chatel (Neucnburg) und Wallis, so daß sie jetzt aus 22 Kan¬
tonen besteht.
Von den nordischen Mächten behielt England die In¬
sel Helgoland und Malta nebst der Oberhoheit über die jo¬
nische Republik. Dänemark bekam gegen Abtretung Nor¬
wegens an Schweden das deutsche Herzogthum Lauenburg.
Rußland bekam das Großherzogthum Warschau, das zum
Königreich Polen erhoben, aber mit den altpolnischen unter
Rußlands Herrschaft stehenden Provinzen nicht verbunden
wurde. Holland wurde mit den ehemaligen österreichischen
Niederlanden (Belgien) vereinigt und unter Wilhelm von
Oranien zum Königreich der Niederlande erhoben.
Von den deutschen Staaten erhielt O e st e r r e i ch die
jetzigen Königreiche Illprien und Dalmatien, das lombardisch-
venetianische Königreich, ferner Tirol, Vorarlberg, Salzburg
das Inn- und Hausruckviertel und seinen ehemaligen Antheil
an Galizien zurück. Preußen erhielt für seine ehemaligen
polnischen Länder fast die Hälfte von Sachsen und außerdem
noch von Polen das jetzige Großherzogthum Posen, nebft
Danzig, Schwcdisch-Pommern sammt Ri'igcn (für Lauenburg)
einen großen Theil Westfalens und beinahe den ganzen Nie¬
derrhein von Mainz bis Aachen, so daß seitdem Preußen die
meisten deutschen Unterthancn hat. Bayern erhielt für