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173. hohenzollern. 
mitten im schwäbischen Lande tritt aus dem Felsgebirge, das die 
Donau vom Neckar scheidet, hochragend der Zollern heraus, von 
dem, in mittelalterlicher Schönheit neuerstanden, die Stammburg 
des deutschen Kaiserhauses in das herrliche alte Klemannien hinabschaut. 
Ein halbstündiger weg führt von hechingen aus auf sanft ansteigendem 
Bergsockel zu dem eigentlichen Felskegel, der ziemlich steil emporspringt, 
wer vor 1852 den Berg erklomm, den leitete der Pfad, vielfach sich 
windend, zuerst zu den Uußenwerken der Feste, zu den Trümmern von 
neun sich hintereinander erhebenden Türmen; noch waren die Beste 
mächtiger, eisenbeschlagener Tore sichtbar. Seit uralter Zeit hatte die 
Burg nur diesen einzigen Zugang. 
Uuf dem Gipfel des Zollern stand damals ein weitläufiges Ge¬ 
bäude, aber unansehnlich und vielfach verwüstet, das eigentliche „alte, 
feste Haus" des Zollerngeschlechtes; ein Flügel desselben, die Wohnung 
der Knappen und Knechte, lag völlig in Trümmern; nur die uralte 
Kapelle des heiligen Johannes hatte nicht von dem Graus der Zer¬ 
störung gelitten. Ein kupfernes Becken, mitten im Hofe eingemauert, 
sammelte als Zisterne den Kegen des Sommers und den Schnee des 
winters. Der ganze obere Teil des Berges war mit unterirdischen Gängen 
und Kasematten untergraben, nicht unähnlich einem Bienenkörbe, und 
eine zerbröckelnde Mauer mit Schießscharten, Schilderhäusern und Ver- 
teidigungsgängen umschloß den ehrwürdigen Fürstensitz. 
Seit 1852 erhob sich die Burg aus ihren Trümmern. König Friedrich 
Wilhelm IV. hat sich in der neuen Zollernburg, die von der alten Feste 
kaum mehr enthält als die Grundmauern und die Kapelle, das schönste 
Denkmal seiner ehrfurchtsvollen Liebe gegen die Kltvordern seines Hauses 
gesetzt. Ausgeschmückt mit alten Waffen, ehrwürdigen kirchlichen Kunst¬ 
schätzen, Steindenkmälern von wunderbarer Fremdartigkeit und lieblicher 
Schönheit, grüßt jetzt das Schloß von Berg zu Berg, von Tal zu Tal, 
so stolz, so edel, daß der Besucher fühlt, die alte ritterliche Zeit hat in ihm 
uns eine der köstlichsten perlen aus ihrem versunkenen Schatze zurück¬ 
gegeben. Sieh diese Basteien und Türme — wie stolz und kühn recken 
sie die Zinnen und das von Erkern umgebene Dach in die Luft! Und 
trittst du ein zum Burgtor, von dem dir der weise und milde Friedrich I. 
von Brandenburg den Gruß entgegenruft — erinnern dich nicht die 
Verse: 
„Zollern, Nürnberg, Brandenburg im Bund 
bauen die Burg auf altem Grund. 
Mich errichtet Preußens starke Hand, 
Adlertor bin ich genannt" 
an eine Geschichte ohnegleichen, an den fürstlichen Sinn eines Hauses, 
das seine hohe Pflicht erfüllt hat treu und tätig, weise und stark und das
	        
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