Object: [Theil 2, [Schülerbd.]] (Theil 2, [Schülerbd.])

vierter Abschnitt. 441 
sierhaster Regent wird die Sittlichkeit seiner Volkes sicher 
vernichten; so sehr auch seine Schandthaten verschleiert wer¬ 
den, so dringt doch die Wahrheit durch den Schleier, di» 
schlechtern folgen dem Beispiel des Fürsten, die besseren 
verachten ihn. Wir bemerken noch, daß im achtzehnten 
Jahre der Regierung Tibers, Christus gekreuziget wurde; 
als wenn das allgemeine Berderbniß der Menschen kein 
geringeres Opfer verlangt hätte, als den Sohn Gottes 
selbst. Kurz nach Christus Tode übersandte Pilatus, der 
Statthalter von Judäa, an den Tiber «ine Nachricht von 
seinen Leiden, seiner Auferstehung und seinen Wundern, 
worauf der Kaiser von dem Senat verlangte, daß die 
Römer Christus für einen Gott erkennen möchten. Aber 
der Senat, welchen es nicht gefiel, daß der Vorschlag 
nicht zuerst von ihm selbst gekommen, wollte diese Ver¬ 
götterung nicht zugeben, indem er ein altes Gesetz an¬ 
führte, welches den Dienst ausländischer Gottheiten zu Rom 
untersagte. Der Senat befahl sogar alle Christen sollten 
die Stadt verlassen'; aber Tiber drohete allen den Tod, 
die sie anklagen würden; dadurch blieben sie ruhig wäh¬ 
rend der übrigen Zeit seiner Regierung. 
Vierter Abschnitt. 
Kaju» Cäsar, (Kaligula) Hoffnungen de» Volke» bet dem Antritt sei¬ 
ner Regierung. Verschwendung und Raubsucht diese» Fürsten. Sein 
grausamer Wahnsinn. Sr zieht an die Mündung de» Rheins, und ver¬ 
dangt einen Triumph. Er wird von einem Tribun seiner Leibwache 
«rmordet. (3- d. St. 794. nach Chr. Geb. 41) Klaudiu« Cäsar. 
Versuch de» Konsul» Sarurninu», die Republik herzustellen. Feldzug 
«ach Brittanien. Herrschaft der Freigelassenen im Pallast de» Cäsar, 
und im Staat. Meßalina, die Gemahlin de» KlaudiiiS, ihre An«- 
fchweifungen und Hinrichtung. Gr vermählt sich mit seiner Nichte 
Lgripina, der Tochter des Germaniku«, und Wittwe von Domiliu» 
Ahenobarbus. Domitiu» Nero der Sohn bet Lgripina wird von Klau« 
diu» an Kindctstatt angenommen. Tod de» Klaudiu». 
Kaligula war der Sol des GetmanikuS, des Lieb¬ 
lings der Armee und des Uolfö. Er war im Lager ge» 
bohren, und zum Theil erzogen; von den Halbstiefeln
	        
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