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ohne Grund für sein Leben gezittert hatten.
Neun Tage dauerte hierauf das Geheul der Kla¬
geweiber, und am zehnten ward der Leichnam
verbrannt. Man sammelte seine Asche und Kno¬
chen in eine goldene Urne, und errichtete ihm ei¬
nen hohen Todtenhügel vor der Stadt. Keiner
der Griechen störte die traurige Feier. Ein Tod-
tenmahl im Pallaste, wobey man die gebühren¬
den Opfer für die Götter nicht versäumte, be¬
schloß die Festlichkeiten dieser thränenvollen Tage.
Auch der starke Achilleus fand noch vor Tro¬
ja seinen Tod. Paris erlegte ihn durch einen
Pfeilschuß. Doch endlich ward die Stadt er¬
obert, (man sagt durch List, indem sich mehrere
Griechen in einem hölzernen Pferde, das zu ei¬
nem religiösen Zwecke gezimmert war, hinein
ziehen ließen) und nach einer fürchterlichen Ver¬
heerung durch Feuer und Schwerdt dem Erdboden
gleich gemacht. Priamoe und seine noch übrigen
Söhne wurden an ihrem Hausaltare niedergesto¬
ßen, wohin sie sich geflüchtet hatten. Die Köni¬
gin aber nebst ihren Töchtern und den vornehm¬
sten und schönsten Weibern der Stadt, auch der
edlen Andromache, wurden nach den Schiffen
geschleppt, und als Sklavinnen unter die Sieger
vertheilt. Helena ward von ihrem ersten Ge¬
mähte wieder angenommen. Der Name Troja