Steppen, rauhen Gebirgsketten und sandigen,
wasserlosen Eirröden ab. Eben so verschieden sind
auch die Bewohner. Zwischen ackerbauenden, in
Städten und Dörfern lebenden Völkern streifen
unruhige Nomaden mit ihren Heerden hin, und
nicht weit von den Sitzen des Luxus und der
Künste schwärmen rohe Horden herum, die gar
keiner Vermenschlichung fähig scheinen. Zn
Kleinasien zählte Herodot allein gegen dreißig
ganz verschiedene Völkerschaften, von denen die
an der Westküste eine Reihe der schönsten und
reichsten Städte bewohnten, indeß andere in den
kaukasischen Gebirgen sich noch den nackten Leib
mit groben Farben bemalten. Unter Kleinasien
lag das große, zum Theil sehr wüste Syrien,
zu welchem oft auch Phönicien und Palästina
gerechnet werden. Das Land zwischen dem Eu¬
phrat und Tigris hieß in spätern Zeiten Meso¬
potamien; der untere Theil davon machte das
babylonische Reich aus, und ging nordwärts bis
an eine Mauer, die man zur Abwehrung der
oberhalb herumstreifenden Nomadenhorden von
einem Flusse zum andern (ein Seitenstück zu der
größeren chinesischen Mauer) gezogen hatte. Die
Länder zwischen dem Tigris und Indus waren
das fruchtbare Medien, an Größe dem heuti¬
gen Spanien gleich, das Vaterland des feinsten
Obstes, mit seiner Hauptstadt Ekbatana (k.),
südlich von demselben das kleinere reiche, gebir-