fen6 Camillus, der vielleicht dieses Ganze mit 
den Römern verabredet hatte. Er sprang mit 
entblößtem Schwerdte an die Wage, und rief: 
„Weg mit dem Golde! Mit Eisen erkauft der 
Römer sein Vaterland!" Die Gallier beriefen 
sich auf ihren rechtmäßigen Vertrag mit den 
Belagerten, aber Camillus sprach, daß ohne 
ihn, den Diktator, ke-in Vertrag gültig sey» 
Es kam darauf zum Treffen, in welchem die 
Gallier wichen; eine zweite Schlacht zwang sie, 
abzuziehen, und Camillus zog feierlichst in die 
verödete und zerstörte Stadt ein unter dem 
größten Zubel des Volks, welches den Camil- 
lus den Vater des Vaterlandes und den zwei« 
ten Romulus nannte. 
Diesen letztern Beinamen verdiente Camiü 
lus mit Recht auch noch in einem andern 
Sinne. Der alte Wunsch des Volks nämlich, 
nach Best auszuwandern, kam jetzt, wo Rom 
in Asche lag, mit neuer Kraft hervor, von den 
Tribunen selbst angefacht. Da war es Camil¬ 
lus, welcher sich mit aller Macht d^m Volke 
entgegensetzte, dasselbe beschwur, der heiligen 
Götter Tempel un-d Altare nicht zu verlassen, 
und an die glückliche Lage Roms erinnerte, das 
auf heitern und reinern Hügeln erbauet sey, 
an einem die Zufuhr begünstigenden Strome 
liege, weit genug ins Land hinein sich erstrecke.
	        
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