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sammenhaug dee gleichen Volköcharakters, fon; 
Lern nur einen äußeren der Gewalt. Der Ge- 
horsam bewährte sich daher in den Beherrschten 
mehr durch Abtragung dee Tribute oder durch 
Bereitwilligkeit dem Herrscher zu folgen, wenn 
er durch Eroberungen dae Gefühl seiner Ge¬ 
walt erweitern wollte. Die Regierung dagegen 
zeigte sich mehr in der Möglichkeit zu gmießen, 
was die beherrschten Völker erzeugten und dar¬ 
boten, weshalb auch Luxus, Pracht und Erstau¬ 
nen erregende Ueppigkeit die Begleiter und Zei¬ 
chen derselben waren. 
Ganz anders dagegen in Griechenland, wo 
ein einziges Volk in dem lebendigen Gefühl 
seines politischen Lebens *) in eine Menge 
von kleinen- eignen und selbstständigen Staaten 
sich zerspaltete, in deren jedem die Beherrsch¬ 
ten und Beherrscher ganz nahe neben einander 
*) Aristoteles in seiner Politik sägt: die Völker der käl¬ 
tern Gegenden und Europas sind zwar voll Kraft, 
aber durstiger an Geist und Kunst, daher sind sie zwar 
frei, aber ohne staatbildenden Sinn, und unfähig, über 
ihre Nachbarn zu herrschen. Die asiatischest Völker 
haben eisten sinn- und kunstreichen Geist, aber ohne 
Kraft. Daher werdest sie immer beherrscht und dienen. 
Das Geschlecht der Hellenen aber ist sinnreich und 
krästig, daher lebt es frey, bat die besten Staatsein- 
richtiingen, und könnte über alle herrschen, wäre es 
tu einem Staat vereinigt.
	        
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