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liehen Armee Nachricht geben könnte, die im Ok¬
tober c- in den Gebirgen zwischen Frankreich und
der Lombardei verloren gegangen sey.
Aber wie schnell das Glück sich wenden kön¬
ne, wenn es nicht von der Klugheit und Ent¬
schlossenheit frstgehalten wird, davon gab noch
dieser nämliche Feldzug einen merkwürdigen Be¬
weis. Die verschollenen Truppen lebten noch,
es fehlte ihnen nur an Solde. Um sie zu be¬
friedigen, verpfändete Bourbon seine Juwelen,
Und Lannoy die Einkünfte von Neapel, und nun
kamen sie nebst dem trefflichen Pescara aus den
Bergen hervor, entschlossen, den Feldzug zu en¬
digen, ehe das hcrbeigeschaffte Geld wieder ver¬
zehrt sey. Franz, anstatt sie erst mit seiner weit
überlegenen Macht herauszuschlagen, versplitterte
Zeit und Kräfte mir der Belagerung von Pa-
v ia. Er wollte chamit seine Abhärtung zeigen,
und sich mit einem Winterfeldzuge etwas sehen
lassen, darum beschoß er die Stadt den ganzen
Noveinber, December und Januar hindurch, oh¬
ne die Besatzung zum Wanken zu bringen, die
von einem eben so klugen als tapfern Osficier,
Don Antonio de Leyva befehliget wurde. Im
Februar 1Z2Z eilten Lannoy, Bourbon und Pes¬
cara zum Entsatz herber. Ihre Truppen waren
schon wieder so von Gelbe entblößt, daß sie eine
Schlacht verlangten, oder auözureißen drohten.
Auch Leyva konnte sich in der Stadt nicht län-