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jenem Vorwürfe, daß Karl den Ketzern soviel 
bewillige. Hierauf eröffnete der schlaue Minister 
ihm im Vertrauen, wie gern der Kaiser losschlü, 
ge, wenn er nur wüßte, auf wessen Beistand er 
sich verlassen dürfe. Diese Winke bereiteren ein 
förmliches Versprechen des Legaten vor, daß Karl 
zu einem Kriege gegen die deutschen Ketzer auf 
einen reichen Beistand an Geld und Truppen 
rechnen khnne. Das war erwünschte Botschaft. 
In mehrern geheimen Confereuzen kamen allmä- 
lig die Traetaten hierüber zu Staude, und itu 
dem Karl schon überall Truppen bereit hielt, 
wartete er nur noch auf die Rückkehr und die 
Depeschen seines Gesandten in Constantinopel. 
Erst im August traf er in den Niederlanden 
wieder ein. Er war kaum vier Wochen daselbst, 
als die Botschaft ankam, Franzens zweiter Prinz 
fey am Fieber gestorben. Welch ein Glücksfall! 
Nun behielt Karl ohne Ungerechtigkeit Mailand 
und die Niederlande, und für den armen Franz 
waren alle Vortheile des Friedens von Crefpy 
wieder verloren.
	        
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