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war fest gbnüg, auf alle diese VorsiellnngeN nicht 
zu achten, und stellte einem jeden seiner Unter- 
thanen frei A zu welcher von beiden Parteien ec 
sich Hallen wolle. Nur um es mit dem Papst 
und einigen katholischen Mächten nicht ganz zu 
versehen, beobachtete er selbst die römischen Ce» 
remonien, und gestattete auch in seiner Haupt, 
stadt Wien keinen andern als katholischen Got¬ 
tesdienst. 
Nimmermehr hätte man nun erwarten sol, 
len, daß, nach-solchen Fortschritten der Reform«, 
tion, die größere Hälfte von DeUtschianb wieder 
zum Katholicismus zurück geführt werden, und 
selbst in unfern Tagen noch darin verharren wür, 
de. Die Urheber dieser Erscheinung, die beinahe 
eben so merkwürdig als die Reformation selbst 
ist, waren die Jesuiten, die Luther ganz gewiß 
für unmittelbare Emtssarten der Hölle erklärt ha¬ 
ben würde. Die pünktliche Einheit, in welche 
dieser Orden seine Kräfte concentrirte, brachte 
diese ungeheuren Wirkungen hervor. Durch die 
oben angegebenen Mittel gelang es ihm schon zu 
Ferdinands I. Zetten, sich in Deutschland mit 
ungemeiner Schnelligkeit auszubretten. In kur, 
zrr Zeit hatten sie schon in Wien, Prag, AugS, 
bürg, und in den Gebieten der geistlichen Kur, 
fürsten eine Menge Kollegien, Profeßhäuser und 
Semtnarten; und da sie als Beichtväter jeder, 
mann nach dem Munde redeten, als Prediger
	        
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