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werden könne, seyen erdichtet, Und um eines al¬
ten Mannes willen, wie Grumbach, werde der
Kaiser, der doch wohl genug mit den Türken zu
rhun habe, keinen Mann marschtren lassen. In¬
dessen wurden auf dem Reichstage zu Augsburg
die Vollstrecker der Acht wirklich vom Kaiser er¬
nannt, und auch diese forderten den Herzog noch
einmal in Güte auf, den geächteten Grumbach
und seine Mitschuldigen, die Ritter Wilhelm von
Stein und Ernst von Mandelsloh, auszu-
liefern: aber umsonst. Johann Friedrich weiger¬
te sich dessen durchaus, schrieb eine lange Recht¬
fertigung seines Betragens; dem Kurfürsten Au¬
gust aber warf er in einem bitter« Briefe feine
Unredlichkeit vor, und fragte ihn, ob er noch nicht
zufrieden sei, ihm sein rechtmäßiges Erbe entris¬
sen zu haben, und ob er auch etwa die wenigen
Brocken noch verlange, die ihm sein Bruder Mo-
^iz noch habe übrig lassen müssen. Ja er maßle
sich in seinen Schriften noch immer den kurfürst¬
lichen Titel und das ehemalige Wappen an.
Endlich, nach langen fruchtlosen Aufforde¬
rungen kam die Reichsexecutionsarmee an. Ihr
Führer war der Kurfürst August von Sachsen.
Er forderte des Herzogs Bruder, I o h a n n W i l-
helm, auf, seines Bruders böse Sache zu ver¬
lassen, welches derselbe auch thar. Darauf be-
rennete er Gotha am Christabend 1566, fand
aber tapfern Widerstands und mußte während