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lungert von einem allein seligmachenden Glauben,
und die damit zusammenhängende Furcht vor
künftigen ewigen Höllenstrafen, herrschte so gemalt
tig in den Gemüthern der damaligen Menschen,
daß einem jeden seine Religion, und das was ihm
als göttliche Wahrheit eingeprägt war, für die
^erste aller Angelegenheiten galt. Wer darin
nicht mit ihm eines Sinnes war, den fürchtete
er als ein Kind des Teufels, er vermied feine
Gemeinschaft, und unterdrückte ihn , wo er
konnte.
Maximilian II. hatte den Protestanten in
Wien zuletzt einen Lehrsaal und einen Prediger
ihres Glaubens bewilligt: Rudolf nahm ihnen
beides wieder, und zwang sie, ihren Gottes¬
dienst auf den benachbarten Dörfern zu verrich¬
ten. Aber auch hier untersagte er bald nachher
detrselben, und verwies die allzu heftig eifern¬
den Prediger sogar des Landes. Und da sich
die Protestanten sogar schon in die bedeutend¬
sten Aemter eingeschlichen hatten, so erging nun
der Befehl, daß niemand, der nicht katholisch
sey, zu irgend einem Amte gelassen werden
solle. Ein allgemeiner Aufstand war die Folge
dieser Härte; die Protestanten fragten schriftlich
bey der Universität Wittenberg an, ob es er¬
laubt sey, sich einem Landesherrn zu widersehen,
der die wahre Religion anfeinde, und da die
Antwort bejahend aussiel, so würde es schlimm