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zuriq, daß es nicht mehr daran dachte, den Feind
anzugreifen, sondern sich nur m wögliasster Ord¬
nung über den Rhein zurückzuziehen, wobei Pcon-
tecueuii sie so heftig verfo'g'e daß sie einen großen
Verlust an Mannschaft und Gepäck erlitten. Auch
der Mordbrenner Vaubrün ward bei dieser
Gelegenheit (i. Ang.) erschossen.
Weitere Vorthelle erhielten jedoch die Deut¬
schen in diesem Feldzüge nicht. Am Ende dessel¬
ben legte Montecueuli das Commando nieder,
welches für das folgende Zahr (1676) der junge
Herzog Karl V. von Lothringen erhielt. Die
Franzosen, schon in den Niederlanden genug be¬
schäftigt, und nicht stark genug, um alle die zahl¬
reichen Passe über den Rhetii zu decken, verfielen
auf ein unmenschliches Mittel, die Deutschen von
ihrer Gränze abzuhairen. Sie verwüsteten den
ganzen Landstrich an der Saar dergestalt, daß
man auf 14 Meilen weit nichts als Brandstät¬
ten und verödete Felder erblickte. In Zweibrük-
ken sperrten sie die Bürger in eine Kirche, plün¬
deren darauf die Stadt, und machten 200 Hau¬
ser der Erde gleich. Den Herzog von Wirtem-
bcr zwangen sie, ihnen Mümpelgard einzurau-
men, und ob ihm gleich versprochen worden war,
daß den Bürgern kein Leid geschehen sollte, so
plünderten sie doch die Stadt so rein aus, und
mißhandelten die Bürger, und besonders die Wei¬
ber auf eine so empörende Weise, daß jeder, der
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