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nur laufen konnte, l'eber Haus und Hof verließ,
ehe er länger ln Gemeinschaft mit diesen Unmen¬
schen leben wollte. Auf gleiche Weise ward den
ganzen Winter hindurch im Breisgau gehauser.
Die unglücklichen Bewohner dieser Gegenden
flüchteten in die Wälder, wo sie vor Hunger urid
Kälte umkamen, und der ganze Strich am Um
ken Rhetnufer hin war mit Bettlern angefüllt.
Und das war noch nicht alles. Aus aufgesange-
nen Briefen erfuhr man, daß noch alles Land
zwischen der Saar, der Mosel und dem Rheine
auf königlichen Befehl zur Wüste gemacht werden
sollte. Der Zweck dieser Barbareien ward treff*
lich erreicht, denn die kaiserlichen, die nun eine
ungeheure Menge Proviant und Pferdefutter
mit sich schleppen mußten, konnten zum Theil so
schnell nicht vorwärts bringen, theils fühlten sie
auch nur allzu bald den Mangel, und mußten
sich in wohlhabendere Provinzen zurückziehen. Dm
her geschah in diesem Jahre (1676) so viel als
gar nichts, und das folgende Jahr ward eben so
wenig ausgerichtet. Die Franzosen dagegen er,
ebenen durch die Treulosigkeit eines zaghaften
Commandanten, am 25. Nov. 1677, die wichtige
Festung Freiburg, und machten darin eine un¬
ermeßliche Beute, da die Einwohner des ganzen
Breisgau ihre kostbarsten Habseligkeiten zur Si¬
cherheit hierher gebracht hatten. Auch das Zahr
1678 verging unter Plünderungen, Mordbrenne-