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ward, starb der trefliche Herzog Karl, (18. April 
1690) dessen Gleichen nach seinem Tode nicht 
wieder zu finden war. Seine Stelle erhielt übri¬ 
gens der Kurfürst Maximilian EManuel 
von Baiern. Die Franzosen faßten in Deutsch¬ 
land nur immer fester» Fuß, zumal nachdem ein 
deutsches Corps unter der Anführung des Fürsten 
George Friedrich von Waldeck am i. Jul. 
1690 bei dem Dorfe Fleurus in der Grafschaft 
Namur von dem M a r sch a l l vv n L u xe m b u rg, 
einem der größten französischen Feldherren, ge¬ 
schlagen worden war. 
Im folgenden Jahre (1691) boten alle Für¬ 
sten Deutschlands mit dem redlichsten Willen ihre 
Kräfte aut, und brachten eine Macht zusammen, 
die das Schrecken Frankreichs hätte werden müs¬ 
sen, wenn - die Anführer §inig gewesen wären. 
Aber so wollte der Commandeur der kaiserlichen 
Truppen (Graf Caprara) immer das Gegen- 
theil von dem, was der Kurfürst von Sachsen, 
der Anführer der alliirten NeichStruppen, wollte, 
und jeder weigerte sich, von dem Andern Befehle 
anzunehmen. Darüber ging der französische Ge¬ 
neral de LorgeS vor ihren Augen über den 
Rhein, und brandschatzte die deutschen Städte, ohne 
daß irgend jemand ihm im Geringsten wehrte. 
Der nächste Feldzug (1692) lief für die ar¬ 
men Deutschen nicht besser ab. In den beiden 
folgenden Jahren führte der Prinz Ludwig von
	        
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