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sal, S. Remy, Graben und Gernsheim wurden
auf Befehl des Marschalls von Vaubrün in
Asche gelegt, und der ganze Vreisgan ward von
demselben mit gleicher Barbarei verwüstet. Glück¬
lich war es indessen, daß statt des ungeschickten
Bournonville diesmal der alte Montecucüli
das Commando über die Kaiserlichen erhielt, und
noch glücklicher, daß man ihm gänzliche Unabhän¬
gigkeit vom Hofkriegsrathe bewilligte, wie er stchs,
durch den letzten Feldzug gewitzigt, ausdrücklich
bedungen hatte. Neugierig richtete jetzt halb Eu¬
ropa seine Blicke auf das Kriegstheater, aus dem
die beiden größten Feldherren ihrer Zeit, Türenne
und Montecucuii, sich begegnen sollten. Beide
zogen einander, wie ein Paar vorsichtige Schach¬
spieler, lange herum. Endlich ging Türenne bet
Wilstädr über den Rhein, und suchte sich bei dem
Dorfe Sa6 bach, unweit Offenburg, ein beque¬
mes Terrain zum Angriff aus. So voller Zn-
versicht auf einen glänzenden Sieg war er noch
me gewesen, und wirklich waren auch alle Um¬
stande für ihn die günstigsten, die er sich wün¬
schen konnte. Aber das Schicksal vereitelte ihm
seine Freude. Eben da er den Feind recognosct-
ren, und einen Platz zur Errichtung einer Batte¬
rie aussuchen wollte, fuhr ihm eine feindliche
Kanonenkugel in den Unterleib, und warf ihn in
einem Augenblick todt vom Pferde (27. Zul.).
Dieser Schlag setzte das Heer in solche Bestür¬
zung,