vortrcfiicheu Feldherrn *), Am lebhaftesten war 
der Streit in den Niederlanden, weil hier der 
beste Gewinn zu machen, und zugleich der furcht¬ 
barste Feind zu bekämpfen war. Hieher zog auch 
Ludwig jedes Jahr bet Eröfnung des Feldzuges 
selbst, verweilte nach seiner Gewohnheit einige 
Wochen im Lager, und kehrte dann wieder nach 
Versailles zurück. Eigentlich aber führte Luxem¬ 
burg den Oberbefehl, bis zum Anfänge des Zah- 
*) Er war ein Genie, daö zu allein taugte. Zuerst war 
er Advokat gewesen, und hatte diese Laufbahn im 
Lssten Lebensjahre verlassen, weil er einen Prozeß ver« 
loren hatte, in welchem doch das Recht aus seiner 
Seite gewesen war. Daraus hatte er Kriegsdicvsie ge» 
«ommen, und von der Fahne auf gedient. Der große 
Verstand, der aus seinen kleinsten Unternehmungen her¬ 
vorgeleuchtet hatte, war seinen Vorgesetzten nicht lange 
verborge» geblieben, und ihm verdankte er allein seine 
schnelle Beförderung, die er nie erlangt haben würde, 
wenn sie hatte erschmeichelt werden müssen. Er ver« 
rinigte mit seinem Heldencharaktcr drei seltene Eigen» 
schäften, Mäßigung, Keuschheit und Bescheidenheit. 
Die gesundeste Lebensvhilosovhie begleitete ihn bis an 
sein Ende. Seine Soldaten sahen nur ihren Vater 
in ihm. Als er 1690 die Schlacht bei Staffarda ge« 
Wonnen hatte, legte er stch ermattet und in seinen 
Mantel gehüllt, auf die bloße Erde nieder, und schlief 
ein. Leise schliche» seine treuen Eensdarmen herbei, 
stellten alle erbeutete Fahnen in einem weiten Kreise 
um ihn her, und erwarteten mit Freudenthranen sein 
Erstaunen und seinen gerührten Dank im Augenblick 
des schönen Erwachens
	        
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