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habe ist aus dem Obigen bekannt. Nur die bei,
den Herzoge von Savoyen, Victor Amadeus I.
(i6zc> — 1675) und Victor Amadeus II.
(167s — 173°) wußten durch ein kluges Betra-
gen gegen Frankreich und Spanien ihr Gebiet,
selbst unter dem gewaltsam reünirendcn Ludwig
XIV. nicht nur zu erhalten, sondern zu vergrö¬
ßern. Die Republik Venedig zeigte fast unter
allen jetzt so tief gesunkenen italienischen Staaten
noch die meiste Selbständigkeit, indem sie drey
heftige Kriege mir den Türken führte, die ihr die
Zn sein Kandta und Körsu entreißen wollten, und
die erstere auch wirklich entrissen. Auch die Epoche
der großen Genies schien jetzt in Italien vorüber
zu seyn, wiewohl man sich noch häufig, Mir den
Wissenschaften beschäftigte, auch einige Künstler
aufstanden, die als würdige Schüler der großen
Meister des sechszehnten Jahrhunderts ausgezeich¬
net zu werden verdienen Zch nenne hier nur
unter den Malern die fünf vorzüglichsten: Gui¬
do Neni (geb. zu Bologna 1575, -f 1632),
D0minichtn0 (geb. zu Bologna i?8i, f >641),
Salvator R0sa (geboren im Neapolitanischen
i6,s, f zu Nom 1673), Franz Solimeno
(auch ein Neapolitaner, geb. 1657, -f 1747),
Lu ca 6 Giordano (geb. zu Neapel, 63 r,f 1705).
Alle diese hatten schon in ihrer frühesten Kindheit
einen lebendigen Trieb zur Kunst empfunden, der
unstreitig durch den Anblick so vieler herrlichen
überall, besonders in den Kirchen ausgestellten
Gemälde, und durch die ungemeine Ehre, in wel¬
cher damals große Künstler standen, erweckt wor¬
den war. Auch erwarben sie selbst sich durch
ihre Werke glanzende Ehrenstellen und Reich,