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der Eifer der russischen und englischen Gesand¬
ten für sich und ihre Zwecke Raum zu gewin¬
nen, wuchs mit dem Neide über das Ueberge-
wicht Frankreichs bei dem neuen Könige. Eins
war ihnen auch gelungen. Die Mühen hatten
auf dem Reichstage und in dem geheimen Aus¬
schüsse die Oberhand erhalten, aber gerade darin,
in dem vergrößerten Einflüsse dieser Parthei, er¬
hielt der König ein Mittel mehr, indem bei den
Hüthen, die eigentlich eine förmliche und ein¬
greifende Staatsveranderung auch nicht liebten,
die Sorge der Selbflerhaltung für den Augen¬
blick jede andere Rücksicht überwog. Daher die
Hüthe auch aus Furcht von den Anmaßungen
der drei übrigen Stände, vorzüglich im Ritter¬
stande, überwiegend waren.
Mit geschickter Hand und besonnenem Geiste,
schwebte Gustav über dieser Ebbe und Fluch der
Wünsche und Hoffnungen, des Hasses und der
Gunst, und gab allen diesen strebenden Bewe¬
gungen einen Mittelpunkt, den sie nicht suchten,
aber doch finden mußten, nämlich die königliche
Macht. Und so schlau, seiner Schule würdig,
trat er dabei auf, daß er als vergessend der
eignen Zwecke, die ^r haben könnte, nur den ih¬
rigen, welche sie hatten, zu dienen schien, und
seine Gegner ganz sicher machte. Doch als er
die Versicherungöakte, welche die Stände nach
einer achtmonatlichen Zänkerei ihm vorlegten,