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Kostenaufwand, auf Reisen durch Italien und
Frankreich suchte. Mit diesem lehtern Lande
schloß er auch um diese Zeit einen Vertrag, ver¬
möge dessen Schweden die Insel Barthelemy
erhielt, welche, da sie für einen Freihafen er¬
klärt, den Schleichhandel beförderte und des¬
halb auch im Fall des Krieges für Frankreich
nützlich war, schnell an Volksmenge zunahm; al¬
lein daß Gustav dagegen den Hafen von Go¬
thenburg zur freien Waarenniederlage, nebst man¬
chen Handelsvortheilen für Frankreich bestimmte,
ließ befürchten, daß Schweden mit französischen
Luxuswaaren würde überfüllt werden. Die fol¬
genden Begebenheiten hoben indessen dieses Ver¬
hältnis wieder auf. Dagegen hatte jenes Land
schon früher einen nachtheiligen Einfluß auf
Gustavs Geist und dadurch auf Schweden ausgeübt.
Die Liebe zu Frankreich, die sein Unter¬
richt durch eine Vorliebe für die französische Lkt-
teratur und Sprache, welche letztere ihm fast ge¬
läufiger war, als feine eigne Landessprache, er¬
zeugte und sein erster Aufenthalt verstärkte, hatte
vielerlei seiner Ansichren und Schritte bestimmt.
Mehrere Regenten dieser Zeit, Friedrich der
Große an ihrer Spitze, hatten darin, zum
Unglück für ihre Völker und sich selbst, ein
Auflösungsmittel zwischen ihrer und ihres Volkes
Eigenthümlichkeit gefunden, und das Band der
Liebe, das darin allein möglich ist, mit einem