fvrderung der Kaiserin bewog, welche sich selbst
für ein Mitglied des Adels von Kasan erklärte,
und von nun an, als eine Mitbürgerin dieser
Stadt betrachtet sein wollte. Denn so leicht
auch Katharina diese Gefahr, wie jede, äußerlich
nahm, und daher in ihren Briefen an Vol¬
taire scherzhaft immer den Rebellen, den Mar¬
quis von Pugatschew, nannte, so war sie doch ln
der That besorgt, da selbst nach einigen gewon¬
nenen Vortheilen durch Bibikof, die Zahl und
die Kühnheit der Rebellen immer größer- ward,
und Bibikof auch bei einem Ueberfall, den er
von Pugatschew erlitt, sein Leben verlor. Gal-
litzin rächte endlich diese Schmach, und schlug
ihn 12 Meilen von Orenburg so gänzlich, daß
er sich in die Gebirge des Ural zurück ziehen
mußte, aus denen er aber bald an der Spitze
eines neuen Heeres zurück kam, und kühn genug
war, die alte und große Hauptstadt Kasan zu
belagern. Es gelang ihm auch mit der Stadt,
welche er einnahm, nur die abgesondert liegende
Festung, wohin sich Potemkin durchschlug, hielt
noch aus gegen ihn; der Erzbischof von Kasan
kam schon demüthig mit einem Sack voll Geld
zu dem Sieger, und wartete nur auf die Ueber-
gabe der Festung, um den zweiten Sack zu brin¬
gen, und dem Rebellen feierlich zu krönen, wel¬
ches gewiß die Anhänglichkeit und den Glauben
der Menge würde vollendet haben.