Siebenjähriger Krieg. 557
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schloß wenigstens von der Gegenwart der Müssen wo möglich
noch Vortheil zu ziehen. So groß war die geistige Gewalt, welche
Friedrich über die Menschen übte, daß er jetzt den General Czer¬
nitschef dahin vermogte, noch drei Tage lang den Befehl zum
Abzüge vor seinem Heere geheim zu halten, am Tage des An¬
griffs auf Dauns Verschanzungen mit auszurücken, und einen
Theil des östreichischen Heeres bloß durch seine Gegenwart in Un-
thätigkeit zu erhalten. Czernitschef brachte dem großen Könige die¬
ses Opfer, welches ihm leicht seinen Kopf kosten konnte; das
Treffen bei Reichend ach erfolgt am 21. Juli und wurde ge¬
wonnen. Am folgenden Tage trennte sich das russische Heer
vom Könige und zog zurück; Czernitschef aber wurde nicht zur
Rechenschaft gezogen, weil die Kaiserin ihre Gesinnung gegen den
König geändert hatte. Anfänglich hatte sie geglaubt, Friedrich
selbst habe ihren Gemahl zu den harten Maaßregeln angefeuert,
die er gegen sie ergriffen; als sie nun aber nach des Kaisers
Tode dessen Papiere durchsuchte, fanden sich Briefe des Königs
mit den dringendsten Ermahnungen zur Vorsicht in seinem Be¬
tragen, und besonders zur Schonung seiner Gemahlin. Das
änderte Katharinens Stimmung, und sie bestätigte den Frieden
mit Preußen, doch ohne ihre Hülfe zum fernem Kriege gegen
Oestreich zuzusagen.
Friedrich fing die Belagerung von Schweidnitz an; aber
sie nahm den übrigen Theil des Sommers weg. So schlecht
zweimal in diesem Kriege die preußische Besatzung diese Festung
vertheidigt hatte, so klug und tapfer hielten sich jetzt die östreichi¬
schen Anführer, der General Guasko, als Befehlshaber, und
Gribauval, als Ingenieur der Festung. Neun Wochen lang
hielten sie die Belagerung aus, die der König selbst am Ende
mit großem Eifer leitete, und erst, als keine Hoffnung des Ent*
satzes übrig war, und alle Nothdurft fehlte, ergaben sie sich am
9. Oktober mit 10,000 Mann zu Gefangenen.
In Sachsen führte der Prinz Heinrich in diesem Jahre, nach
seiner besonnenen Weise den Krieg so, daß er das ganze Land,
außer Dresden, besetzt hielt und durch seine tapfern Unterfeld¬
herrn, Seidlitz, Kleist und Belling, manchen glücklichen Streift
zug in Böhmen und im Reiche machen ließ. Als ihn endlich
aber die Oestreicher mit der Reichsarmee durch Uebermacht aus
seiner guten Stellung bei Freiberg verdrängen wollten, griff
er die letztere am 29. Oktober an und schlug sie gänzlich in die
Flucht.^ Dieses war das letzte Treffen im siebenjährigen Kriege.
Der König schloß am 24. November einen Waffenstillstand mit
Oestreich und vertheilte seine Heere von Thüringen bis nach
Schlesien in's Winterlager. Sein Oberst Kleist aber blieb mit
10,000 Mann noch im Felde gegen die deutschen Fürsten, brach
in Franken ein, und brachte einen der Rcichsfürsten nach dem
andern zum Frieden.
Der Herzog Ferdinand von Braunschweig hatte