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erscheint der römische Charakter so verabscheuungß,
werth, als in den Erzählungen Appianö *)
von den spanischen Kriegen. Hier nur einige
Deispiele:
Der Proeonsul Marcellus hatte mit den
Celtibrriern einen Frieden geschlossen, als eben
sein Nachfolger, der Consul Lueullus, aus
Rom ankam, um den Krieg fortzusetzen (isl).
Unwillig über den Frieden, und kelnesweges ge¬
neigt, dies reiche Land ohne Ruhm und Beute
zu verlassen, wendet sich der neue Feldherr zu
einem benachbarten Volke, den Vaccäern, die
jetzt eben gar nicht in den Waffen wann, und
schließt eine ihrer Hauptstädte, Cauca, ein. Die
guten Leute lassen ihn ohne langen Widerstand
ein, und fragen nach seinem Begehren. Er ver,
langt wo Talente, Uebertritt ihrer Jugend zum
römischen Kriegsdienst und Einnahme einer Be¬
satzung. Die Caueaer bewilligen alles. Aber
kaum ist die Besatzung in der Stadt, so eröffnet
sie ein fürchterliches Blutbad. Gegen 20,000
Menschen werden niedergehauen, die übrigen
verkauft, alles Tragbare geplündert. So hatte
doch der Consul Lucullus auch eine Stadt er¬
obert!
Sein Beispiel reizte den gleichzeitigen Prä,
*) Ein griechischer Geschichtschreiber aus dem »weiten
Iahrh. nach Ehr.
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