215
137 das nämliche Commcmdo erhielt. Ihn trie,
ben die Numantiner so in die Enge, daß die Ge,
schichte des Sulpicius in den caudinischen Pässen
sich ganz genau wiederholte, und dem Consul nur
die traurige Wahl blieb, ob er 20,000 römische
Bürger aufopfern oder einen schimpflichen Ver,
trag eingehen wolle. Er wählt das letztere, al,
lein die schon so oft betrogenen Spanier wollen
nichts von Verträgen hören. Nur auf das Wort
des Quästors Tiberius Sempronjus Gracchus,
dessen Vater sich einst als Statthalter den Ein¬
wohnern als einen ehrlichen Mann bewährt hat,
te, lassen sie sich in Unterhandlungen ein, und
verlangen nichts als Frieden auf gleiche Bedin,
gungen. Der Consul, der Quästor und die vor,
nehmsten Officiere beschwören diesen Frieden mit
einem heiligen Eide, und hierauf werden sie
sammt dem ganzen Heere unverletzt aus der Ge¬
fangenschaft entlassen.
Niemand zweifelte, daß der Senat zu Rom
den Frieden bestätigen würde. Weit gefehlt. Man
wollte keinen Frieden mit Numantia, und so fiel
die Entscheidung dahin aus, daß alle diejenigen,
die ihn beschworen hätten, den Feinden ausgelte,
fert werden sollten. Gracchus und die Officiere
wurden noch durch die Gunst des Volks von den
Ketten gerettet, aber Mancinus ward nackt und
gefesselt von einem Priester (xater patratus) vor
die Thore von Numanz gebracht, und den Fein,
j