/ 
244 
thun bekam, ein liederliches, durchaus verwildere 
tes Gesindel war. Unordnung, Faulheit und Un, 
reiulichkeir waren so sehr in dem Lager eingeris, 
sen, daß es einem Stalle ähnlicher als einem 
menschlichen Aufenthalt war. Es wimmelte dar¬ 
in von nichtswürdigen Dirnen und Sudelköchen, 
und der Consul Alb in ns war nicht der Mann, 
Ordnung und Gehorsam unter einem so aus, 
schweifenden Haufen wieder herzusielien. Ein 
ganzes Zahr lang ward nichts gegen Zugurtha 
ausgerichter; der Consul ging darauf ab, und 
überließ das Heer seinem Bruder, mit dem der 
Numidier noch leichteres Spiel hatte. Die Ehr, 
losigkeit römischer Offietere ging hier so weit, 
daß sie für geheirne Bezahlung ihre eigenen Trup, 
pen ausopfercen, und sich vom Feinde geflisftnt- 
lich überfallen und umzingeln ließen. Nun bot 
Iugurtha Frieden an, der römische Feldherr un, 
rerzeichnete ihn willig, und ward zuletzt noch 
schimpflich gezwungen, mit seinem ganzen Heere 
unter dem Joche wegzugehen, eine Art von Gal, 
gen, den man aus Lanzen errichtete, wobei die 
siegende Partei jeden Durchkriechenden mit Hohn, 
gelächter begleitete. 
Diese Schande empörte jedermann. Zn 
Nom nahm man den Frieden nicht an, und auf 
den Vortrag eines Volkstrrbuns wurden die 
sämmrlichen Feldherren, welche bisher gegen Zu, 
gurtha kommandirt harten, des Landes verwie,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.