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dem nur als Opfer der Privatrache einzelner 
Mißvergnügten gefallen seyen. Man hielt alle 
ihre Tollheiten für unschuldige kaiserliche Launen, 
und alle ihre Grausamkeiten für ganz natürliche 
kaiserliche Vorrechte, deren sich jeder auch bedie, 
nen würde, wenn er Kaiser wäre. 
Der tigerartige Tiberius erstaunte selbst zu- 
weilen über die Kriecherei des Senats, ja er 
nahm viele Vorschläge zu despotischen Handlung 
gen nicht an, die ihm von seinen Schmeichlern 
gemacht wurden. Zhm wurden zu seinen Grau¬ 
samkeiten schon die Hände geboten, noch ehe er 
sie verlangte, und ec konnte kaum so viel Ange¬ 
ber anhören, als sich täglich zu ihm drängten. 
Als Tiberius seinen letzten Nebenbuhler, den ed¬ 
len Germanicus, hatte aus dem Wege räumen 
lassen, verließ alles aus Furcht dessen Haus, bis 
auf einen einzigen römischen Ritter, Sabinus, 
der sich der Wittwe und ihrer Kinder als wah¬ 
rer Freund annahm. Auf diesen würdigen Ma.m 
bauen alsobald vier Senatoren ihre Hofnung, 
Cousuln zu werden. Wie? denken sie, wenn wir 
das anzeigten, und dem Tiberius bange machten? 
gewiß, er belohnte uns! Und siehe, einer dieser 
Elenden, der schon Prätor gewesen war, geht 
freundlich zum Sabinns, schleicht sich in sein 
Vertrauen ein, bedauert den unglücklichen Ger¬ 
manicus , flucht dem Tyrannen, und entlockt da¬ 
durch dem Sabinus ähnliche Verwünschungen.
	        
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