Polonaise herumgehn. Das Volk lachte, und
konnte den Kaiser nicht hassen.
Aber kaum waren zehn Jahre seit jener
Kirchenversammlung vergangen, da hob der Bil-
derdienst abermals sein Haupt empor. Jetzt be¬
kämpfte Constantin das Unwesen mit Härte. Al¬
le Unterchanen mußten schwören, keine Bilder
anzubeten, und wer es nun noch that, ward hin¬
gerichtet oder geblendet. — Im Jahre 767 griff
er auch die Reliquien an, und ließ viele derselben
ins Meer werfen, unter andern den Leichnam
der heiligen Euphemia, der in einem steinernen
Sarge aufbewahrt wurde, und nach der Sage
Oel ausschwihen sollte. Listige Pfaffen erbauten
dafür die Reliquienfreunde mit dem Mährchen:
Sarg und Körper seyen glücklich und unversehrt
bey Lemnos wieder ans Land geschwommen.
Constantin Kopronymus regierte 35 Jahre,
und trug den Purpur mir Ehren. Er starb 776
am Fieber. Ihm folgte sein Sohn Leo IV.
Fünf andere Söhne wurden, der eine ohne Au¬
gen, die vier andern ohne Zungen, ins Elend ge¬
schickt, weil sie verdächtige Bewegungen gemacht
hatten. Auch Leo IV. gehört unter die Zahl der
sogenannten Bilderstürmer. Seitdem er einmal
in seiner Gemahlin Kabinet zwey versteckte Bil¬
der gefunden, hob er alle eheliche Gemeinschaft
Mit ihr auf. Aber dafür starb er auch eine«!