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beide sind eine wohlthätige Einrichtung Gottes, indem der
plötzliche Wechsel zwischen dem vollen Tageslichte und
der vollen Dunkelheit der Nacht unsern Augen schädlich sein
würde. Morgenröthe verkündet gewöhnlich Regen
und Wind, Abendröthe aber gutes Wetter. Wie
geht dies zu?
Wenn Sonnenstrahlen zwischen dunkeln Wolken durch¬
fallen, so entsteht das sogenannte Wasserziehen der
Sonne. Ebenso bemerkt man ja in einem Zimmer eine
solche Erscheinung, wenn die Sonne durch eine enge
Öffnung hineinscheint und hier den Staub, wie dort die
wässerigen Dünste erleuchtet.
Außer diesen glänzenden Lufterscheinungen giebt es
nun noch feurige, welche nicht von einer bloßen Bre¬
chung der Lichtstrahlen, sondern von wirklichen Entzün¬
dungen in der Luft herrühren, wobei vorzüglich das
elektrische Feuer, welches sich entweder in der Luft er¬
zeugt, oder von der Erde mit den Dünsten emporsteigt,
wirksam ist.
Die furchtbarste, schrecklichste, aber auch zugleich
prächtigste feurige Lufterscheinung ist das Gewitter, wobei
wir Blitze sehen und Donner hören. Schrecklich ist es,
weil der Blitz Alles, was ihm den freien Durchgang ver¬
sagt, zerschmettert, Menschen und Thiere tödten, Gebäude
entzünden, Bäume und Mauern zerspalten und zer¬
schmettern kann. Der Blitz rührt von der elektrischen
Materie her, eben so wie ein Funke aus einem elektrischen
Körper. Das Rollen des Donners rührt von der durch
den Blitz erschütterten Luft her, die an Wolken oder Berge
anschlägt; daher ist auch der Donner in bergigten und
waldigten Gegenden stärker. Wenn der Blitz zündet,
oder einen Baum, eine Mauer oder sonst etwas zerschmet¬
tert, so sagt man: er habe eingeschlagen. Donner¬
keile, d. h. Steine in der Form eines Keils, die im
Gewitter auf die Erde geschleudert würden, giebt es nicht.
Solche Steine sind entweder alte Streitäxte, oder an¬
dere ähnlich geformte Steine.
Wir haben schon in dem Vorhergehenden gelesen, daß
das Licht sich viele tausend Male schneller verbreitet als