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ctti Landesvater, Und verweilte ein Haides Jahr 
in Rom, um die Meisterwerke dieser noch immer 
prächtigen Stadt recht bewundern zu können. 
Gerührt von soviel Majestät und Herrlichkeit 
setzte er große Summen zur Herstellung des 
Verfallenen und Zerstörten aus, und zeigte sich 
dadurch des Besitzes dieser heiligen Erde wür¬ 
dig. 
Daß eine so einsichtsvolle und nachdrückliche 
Regierung 33 Jahre währte, mußte dem durch 
so lange Leiden entkräfteten Lande gewiß zurii 
Segen gereichen. Ackerbau, Handel und Gewer¬ 
be, die vorher fast erstorben gelegen, blühten 
nun fröhlich wieder auf, und die allgemeine Si¬ 
cherheit war so groß, das man im Sprichwort 
sagte, man könne in Italien unbesorgt seinen 
Geldbeutel aus dem Felde liegen lassen. Er selbst 
war allenthalben gegenwärtig, fragte nach allem, 
antwortete auf alles, that alles selbst. In Zei¬ 
ten feindlicher Bedrohung zog er nach Verona, 
wo sein Pallast noch heut zu sehen ist. Außer¬ 
dem war sein gewöhnlicher Aufenthalt Ravenna, 
sein Lieblittgsort ein Garten, den er in den Er¬ 
holungsstunden mit eigenen Händen bearbeitete. 
Dies ist die kurze Geschichte eines Königs, 
der, obgleich nach römischem und griechischem 
Sprachgebrauch ein Barbar, dem gesunkenen 
Italien noch eine schöne Abendröthe schenkte, und 
tzenr nicht das Erobern allein, sondern auch das-
	        
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